Wieland Förster
Wieland Förster -- dem Bildhauer zum 95. Geburtstag
Am 12. Februar jährt sich der Geburtstag von einem der herausragenden figürlichen Bildhauer der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – Wieland Förster. Sein in fünf Jahrzehnten entwickeltes Werk mit seiner unverwechselbaren und ausdrucksvollen Figurensprache ist ein eindeutiges Bekenntnis für den Menschen, welches ihm, aus der eigenen Biografie entstanden, zum essentiellen Hauptthema wurde.
Der in 1930 Dresden geborene Wieland Förster erlebte als Jugendlicher die Schrecken und das Leid, was den Menschen durch den zweiten Weltkrieg widerfuhr, er erlebte die Bombennacht am 13. Februar 1945 als Fünfzehnjähriger und sah die Zerstörung von Menschen und seiner Heimatstadt. Durch persönliche Mißgunst eines Funktionärs landete er 1946 unschuldig in einem sowjetischen Speziallager, welches er lediglich einem glücklichen Umstand verdankend, 1950 verlassen konnte, allerdings mit viel Leiderfahrung und gebrochener Gesundheit. Sein Entschluß, als bildender Künstler fortan Zeugnis abzulegen vom Menschen im 20. Jahrhundert, war ihm nicht nur innere Verpflichtung. Er hat der Gesellschaft mit seinem Werk viel Wertvolles hinzugefügt und hat uns bereichert, sowohl als Bildhauer als auch als Schriftsteller. Vielerorts ist das Werk Försters in Museen und im öffentlichen Raum sichtbar und seine Veröffentlichungen von hoher literarischer Qualität belegen dessen Wahrhaftigkeit. ...
NEU: Einblattdruck zu Walter Felsenstein
2025, Auflage 50, signiert
"Wieland Förster - Ich lebe um mich zu erinnern" – Schamoni-Film
Downloads:
![]() Wieland Förster_Frau in der Sonne1962, Bronze, H 62/110 mit Sockel, L 80 cm, WVZ Mlekusch 70 |
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![]() Wieland Foerster_Daphne20002000, Oelkreide auf Papier, 41,2 x 31 cm |
![]() Wieland Förster_Kleine ruhende Mänade2003, Bronze, H 7,5, L 22,8 cm, WVZ Mlekusch 330 |
![]() Wieland Förster_Mänade III.2001, Ölkreide auf Papier, 41 x 31 cm |
![]() Wieland Förster. Kleine Nike I1993, Bronze, H 45,5 cm, WVZ Mlekusch 276 |
![]() Wieland Förster_Weiden mit Netzen1971, Bleistift., 50,7 x 73,1 cm |
![]() Wieland Förster_Bathseba1968, Bronze, H 29,5 cm, WVZ Mlekusch 132 |
![]() Wieland Förster_Elfriede Jelinek_21.IV.002000, Bleistift, Farbstift, 40 x 30 cm |
![]() Wieland Förster_Elfriede Jelinek2000, Bronze, H 53 cm, WV Mlekusch 320 |
![]() Wieland Förster. Weiblicher Torso halbliegend1978, Bronze, Höhe 40 cm, WVZ Mlekusch 189 |
![]() Wieland Förster. KleinesLiebespaar3. Fassung, 1990, Bronze, H 30 (39 cm mit Sockel), WVZ Mlekusch 250 |
![]() Wieland Förster. GespannterTorso1985, Bronze, L 18 cm, WVZ Mlekusch 222 |
![]() Wieland Förster. Liebespaare Blatt VII1980, Radierung, Aquatinta |
![]() Wieland Förster. Im Ölbaum-Djerba2005, Gouache |
![]() Wieland Förster. Mänade 20.II.012001, Ölkreide auf Papier |
![]() Wieland Förster. Mänade 8.IV.20002000, Ölkreide auf Papier |
![]() Wieland Förstermit Angelika Förster (links) und Beate Debus_2013 |
... Der ab Ende der 50er Jahre in Berlin lebende Förster gehörte schon sehr früh zu den herausragenden Bildhauern, jedoch nie zu den in der DDR staatstragenden Künstlern. Im Gegenteil. Er wurde wegen seiner humanistischen und systemkritischen Haltung von 1968 bis 1973 mit einem Ausstellungs- und Verkaufsverbot belegt. Erst 1974 in einer kurzen Phase der Liberalisierung des SED-Regimes und durch Vermittlung von Konrad Wolf (damaliger Präsident der Akademie der Künste der DDR) wurde er als ordentliches Mitglied in die Akademie der Künste aufgenommen und später einer ihrer Vizepräsidenten, zuständig für die Meisterschüler-Ausbildung.1985 wurde ihm die Professur zuerkannt. Nach Auflösung der DDR trat er 1991 wegen nicht ausreichender Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit aus der Akademie/Ost aus. Im selben Jahr wurde er Mitglied des P.E.N. Zentrums (Ost). 1996 ist er Mitbegründer der Neuen Sächsischen Akademie der Künste in Dresden.
In den 90er Jahren widmete sich Förster den großen Mahnmalen für die Opfer von Unmenschlichkeit, Willkür und Gewalt. So entstand u.a. 1993 „Der große trauernde Mann“ für die Opfer der Bombennacht seiner Heimatstadt Dresden. Seine Mahn- und Opfermale sind trotz der ihnen innewohnenden Leiden und Expressivität von hoher geistiger Sensibilität und einer gewissen Zartheit. Dem gegenüber steht die zweite herausragende Gruppe im Schaffen des Bildhauers – die weiblichen Figuren als Verkörperung von Leben und Natürlichkeit, von Sinnlichkeit, Schönheit und Eros.
Genau diesem Aspekt seines Schaffens ist die Ausstellung seiner Weimarer Galerie gewidmet. Die Galerie Profil Weimar vertritt Förster seit über 30 Jahren. ...