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Roger Bonnard

Biographie:

1947 geboren in Rouen/Frankreich

1970 Übersiedlung in die DDR wegen Heirat

Tätikeit als Schlosser, Dreher, Dolmetscher

1981-86 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden

Diplom bei Prof. Gerhard Kettner in Malerei und Grafik

1986-87 Meisterschüler an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Horst Schuster, Leiter der grafischen Werkstätten

1990 Gründungsmitgleid von „D206. Die Thüringer Sezession“

seit 1993 Mitgleid der französischen „UAP“ (Union des arts plastiques)

1998-2000 Lehraustrag für Aktzeichnen an der HfBK Dresden

2007-2021 Dozent an der Weimarer Mal- und Zeichenschule

Werke im öffentlichen Besitz

Staatliches Museum Schwerin, Kunstsammlungen Weimar, Lindenau-Museum Altenburg, Kupferstichkabinett Dresden, Ludwig-Museum Mainz, Stadtbibliothek Paderborn, Jenoptik Jena, Kunstsammlungen Gera, Angermuseum Erfurt, Daimler-Chrysler AG Erfurt, Alte Leipziger Versicherung Oberursel, Thüringer Finanzministerium, Ville de Saint-Etienne-du-Rouvray, Sparkasse Mittelthüeringen, EON Erfurt

u.a.

Privatbesitz im In- und Ausland

zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen

u.a. in Dresden, Weimar, Erfurt, Schwerin, Offenbach, Passau, Nürnberg, Düsseldorf, Paderborn, Köln, Bonn, Trier, Szentendre/Ungarn, Wroclaw/Polen, Antwerpen/Belgien, Paris, Saint-Etienne-du-Rovray, Blois und im Goethe-Institut in Lyon/Frankreich, in New York und Cleveland/USA

letzte Ausstellungen in der Galerie: 2006,2010,2015,2017

Downloads:

Flyer 2024

Poster 2024

Roger Bonnard_3 HOCH

Roger Bonnard_3 HOCH

2022, Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 90 cm

Roger Bonnard_Y

Roger Bonnard_Y

2011, Mischtechnik auf Leinwand, 115 x 155 cm

Roger Bonnard_BlauerDunst

Roger Bonnard_BlauerDunst

2009, Mischtechnik auf Leinwand, 70 x 50 cm

Roger Bonnard_Zwischensommer

Roger Bonnard_Zwischensommer

1997, Tempera auf Papier, 48 x 67,5 cm––––– verkauft

Roger Bonnard_Rückkehr

Roger Bonnard_Rückkehr

2009, Mischtechnik auf Papier, 99,7 x 70,2 cm

Roger Bonnard_Retour

Roger Bonnard_Retour

2011, Mischtechnik auf Papier, 100 x 77,5 cm

Roger Bonnard_Akt mit verschränkten Armen

Roger Bonnard_Akt mit verschränkten Armen

2015, Mischtechnik auf Papier, 100,2 x 70 cm

Roger Bonnard_Der Kuss

Roger Bonnard_Der Kuss

2007, Mischtechnik auf Papier, 70 x 49,8 cm

Roger Bonnard_Akt blau

Roger Bonnard_Akt blau

2000, Mischtechnik auf Leinwand, 70 x 90 cm

Roger Bonnard_Hipo

Roger Bonnard_Hipo

2000, Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 80 cm

Roger Bonnard_Rebellisches Rot

Roger Bonnard_Rebellisches Rot

2013, Mischtechnik auf Holz, 85 x 120 cm

Roger Bonnard_Lichtblick

Roger Bonnard_Lichtblick

2002, Mischtechnik auf Papier, 31 x 40 cm

Roger Bonnard_Stilleben mit Birnen und Äpfeln

Roger Bonnard_Stilleben mit Birnen und Äpfeln

2009, Mischtechnik auf Papier, 35 x 48 cm

...

Bonnards Kunst folgt nur eigenen Gesetzen, verlässt sich ganz auf die souveräne Beherrschung des Materials und überlässt sich dem Malvorgang. Der Künstler verzichtet weitgehend auf konstruktive, flächendefinierende Kompositionselemente. Mit seinen Malgründen schafft er die Welt, in die er Farbräume schichtet. Aufkaschierte Seidenpapiere strukturieren die Oberflächen mit feinen Fältelungen, auf denen sich opake Farbflächen übereinander lagern, die Landschaften träumen und mit Formfragmenten, wie Buchstaben, vage Erinnerungsfetzen imaginieren.

Wie Eindrücke und Erfahrungen in ihrer gegenseitigen Bedingtheit und Beeinflussung lagert sich in Bonnards großformatigen Malereien sinnliches Weiterleben Schicht für Schicht zum komplexen Farbraum. Vibrierende Energien erzeugen Bewegung. Der Malprozess hat für den Künstler ein offenes Ende und bringt zuweilen selbst für ihn Überraschendes hervor. Die Technik ist notwendige Vorraussetzung, wird Bonnards Meinung nach aber erst dann souverän beherrscht, wenn sie beim Arbeiten intuitiv wirkt. Er sagt: „Wenn ich vor einem Blatt stehe, dann entwickelt sich das, wie im Leben, so wie ich das Leben verstehe. Es kann nicht sein, dass ich etwas male, das mich nichts angeht. ... Vor der Staffelei stehe nur ich selbst, mit allen meinen Kenntnissen und trotz allem Wissen.“

Verzichtet man darauf, die Bilder als komponierte Gebilde zu lesen und überlässt sich dem koloristischen Sog, entfalten sie ihren ganz sinnlichen Reiz. Bonnards Kunst setzt zweifelsohne ein gewisses Maß an Genussfähigleit voraus.

Dies gilt insbesondere für die zahlreichen Aktdarsstellungen des Künstlers. Den Körper umreißt er mit weichen, fließenden Linien, verzichtet auf die detaillierte Ausarbeitung der plastischen Formen, sondern deutet sie nur an. Die Zeichnungen gehen auf Distanz zum Betracheter, erscheinen wie wortkarge zuweilen frivole Relikte. Sich selbst genügend sind sie ganz Körper, ohne Andeutungen von Interieurs oder porträthaften Beschreibungen. Die farbigen auch hier strukturreichen Gründe scheinen die Figur aus der Tiefe eines porösen Gesteins hervor treten zu lassen. Sie wirken wie die körpergewordenen Erinnerungen sinnlicher Erfahrungen.

Bonnard steht unzweifelhaft in der malerischen Tradition seines Heimatlandes. Sein Dresdner Lehrer Gerhard Kettner bat den Studenten, seine Herkunft nicht zu vergessen. Unnötig, ihn darauf hinzuweisen, denn Bonnard war und ist es sehr bewusst, dass seine Wurzeln im künstlerischen Schaffen eine große Rolle spielen. Und dennoch lässt sich seine Kunst nicht allein aus dieser Traditionslinie erklären. Frankreich und Deutschland als Lebensorte haben auf sein Schaffen gleichermaßen Einfluss genommen. Seine Arbeit steht im Spannungsfeld von sinnlicher Erfahrung und reflektierter Betrachtung. Sie kulminiert in einer intuitiv aufgefassten, lyrisch abstrahierten Malerei von großer farbiger Delikatesse.

aus

|Ute Ackermann: la Couleur en plus - Die Farbe dazu

Text zur Ausstellung im Haus Am Horn 2010

Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar e.V.|

                                                  

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