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Hans-Peter Mader

Biographie:

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Der 1951 in Nordhausen geborene Hans-Peter Mader war als freischaffender Keramiker, Objektgestalter und Bildhauer mit seinem in über vier Jahrzehnten geschaffenen Werk weit über die Grenzen Thüringens hinaus einem breiten Publikum bekannt und geschätzt. Mader studierte nach seinem Facharbeiterabschluss für Maschinenbau Architektur und schloß mit dem Diplom 1978 an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (heute Bauhaus-Universität Weimar) ab. Bis 1981 war er dort Assistent und Seminarleiter in der künstlerischen Grundlagenausbildung. Ab 1982 war er freischaffend tätig in Hohenfelden, er war Mitglied im VbK Thüringen e.V./ BBK, Gründungsmitglied und Mitglied im Kunsthandwerkerverband e.V./ BK, Gründungsmitglied der Künstlergruppe Hohenfelden (1994) und deren Sprecher. 2021 ist er in Bad Berka verstorben.

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zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen

sowie in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten

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Katalog

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Downloads:

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Flyer 2022

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Poster 2022

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Zitat aus dem Katalogtext

von Cornelia Nowak (Angermuseum Erfurt)

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Die Auswahl der Arbeiten bezeugt die Spannweite künstlerischer Konzeption, in der Schönheit und Verletzbarkeit des Menschen sowohl in stelenförmigen Körpern als auch in weiblichen und männlichen Torsi ihren berührenden Ausdruck finden. Und nicht ohne Humor und Feinsinn artikuliert Hans-Peter Mader seine Beobachtungen zum Menschen unserer Zeit. Der lebensgroße „Adonis“ (Steinzeug und Intarsienschmuck, mit Metalloxid verrieben und eingebrannt), in der Mythologie Gott der Schönheit und Vegetation, erwächst zum breitschultrigen Repräsentanten seines Geschlechts, jedoch bleibt den überlängten, aneinandergepressten Beinen ein (Voran-)Schreiten versagt. Ausreichend Raum für Selbstbefragung und Phantasie lassen die seit 2017 entstandenen, nur etwa 30 cm hohen Bronzefiguren. Diese sind von Mader eigenhändig gegossene Unikate, die im sogenannten Ausschmelzverfahren hergestellt wurden. Das lebensgroße, kurz vor seinem Tod entstandene „Harlekinpaar“ (2021, Steinzeug mit farbiger Engobemalerei und Ritzdekor) verkörpert den komödiantischen Balanceakt einer Commedia dell‘arte. Um dieses Hauptwerk gruppieren sich weitere Paardarstellungen, deklariert als „Liebespaar“, „Weisses Paar“ oder „Männliche und weibliche Stele“. Flankiert werden die stillen und kraftvollen Arbeiten von sensibel ausgeführten Graphit- und Kreidezeichnungen, Bildwerke voll erhabener Präsenz. Betonen einerseits  Proportionen und Oberflächengestaltung weitab von Idealisierungsbestrebungen in den freistehenden, plastischen Figuren solche Momente wie des Tragischen, Instabilen und gelegentlich Grotesken, so steht andererseits den Illusionen von Stärke und Macht die Realität gegenüber. Sie lässt scheitern, stellt Anmut und Würde in Frage. Doch stets versprühen diese Arbeiten etwas Positives und jenen Optimismus, der Schönheit hervorbringt. In den kleinen, fast quadratischen Keramikplatten wiederum, die als abstrakte, grafische Bildkompositionen an das Werk Kandinskys erinnern mögen, konzentriert sich jene Schöpferkraft Hans-Peter Maders, die aus einem Klumpen Ton eine Welt der Farben, Klänge und Bewegungen hervorbringen kann.

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