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Claudia Berg

Biographie:

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Claudia Berg wurde 1976 in Halle geboren,

1995 bis 2002 Studium an der HKD

Burg Giebichenstein, Halle/Malerei und Grafik,

Studien in Spanien und China

2002 Diplom bei Prof. Thomas Rug und Prof. Helmut Barde

seit 2013 Lehrauftrag an der Hochschule Darmstadt

2015 Referent an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle

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Zahlreiche Preise und Stipendien unter anderem:

2021 Stipendiat der Kunststiftung des Landes Sachsen-

Anhalt in Zusammenarbeit mit der Herzog-August

Bibliothek Wolfenbüttel

2022 Hans-Meid-Preis für Grafik

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Downloads:

 

Flyer C.Berg_2023

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Poster C.Berg_2023

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Flyer Molsdorf_2021

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Poster Molsdorf_2021

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Laudatio von Prof. Helmut Brade 

Galerie Profil, Weimar, 7. Oktober 2023

Claudia Berg hat sicher schon in der Wiege gezeichnet. Kein

Interesse an Spielzeug und Puppen, nur ein Bleistift reichte zum

Glück. Dann hat sie in China gezeichnet und auch in Spanien und

schließlich an der Burg, der berühmten halleschen Kunstschule.

Da gab es zum Glück eine Klasse für Zeichnerinnen und Zeichner.

Streng schwarz-weiß, Druckerschwärze, Hochdruck, Flachdruck,

Tiefdruck. Eine Kupferplatte wird raffiniert beschädigt mit Linien,

aus Linien bestehenden Flächen, raue Stellen, die Möglichkeit für

grau. Alte Dachplatten eignen sich auch, an denen schon Regen

und Schnee gearbeitet haben. Das zu Raue wird geglättet, das zu

Glatte zerstört. Was sich nicht wegwischen lässt, wenn die Platte

eingeschwärzt wird, das druckt: Kaltnadelradierung. Eigentlich

eine Technik um Zeichnungen zu vervielfältigen, bei Claudia Berg

immer mehr ein Mittel, um malerische Schönheit und Tiefe zu

erzeugen, wie man das mit einer direkten Zeichnung nie könnte.

Das hat sie auch versucht. Für ihre Skizzen bevorzugte sie schon

beschriebene oder schon bedruckte Blätter, nicht zu schwarz,

möglichst alt, alte Noten, verblichene Poesiealben. Aber besser

doch, die Beschädigung selbst zu erzeugen. Das hat sie nun

jahrelang gemacht, immer fleißig, in der Natur, in Atelier, in der

Fremden, zu Hause. Die Umwelt war ihr Anregung, um das

darzustellen, was sie empfindet, ihre Freude am Dasein, am Zufall

und Glück der irdischen Existenz. Das will sie mitteilen, also nicht

nur Häuser, Bäume und Sträucher abbilden. Wenn es ihr gelingt

entstehen Blätter, die auf unerklärliche, eben künstlerische, Weise

spannend sind, und die man gerne um sich haben will. Natürlich

arbeitet sie nicht ohne die genaue Kenntnis der gestalterischen

Sprache, das hat sie auf der Hochschule gelernt und von den

vielen großen Künstlern, die vor uns schon da waren. Sie ist

neugierig, sie hat viel gesehen, man muss es suchen, sie hat viel

gefunden.

Nun hat sie eine Meisterschaft erreicht, die kaum noch

verbesserbar ist. Schon fingen ihre Blätter an farbig zu scheinen.

Da nun kam im rechten Augenblick Italien, das für uns aus dem

Norden andere Licht, eine Welt ohne das hallesche Grau. So ist es

nicht verwunderlich, dass Farbe und Licht sie verführt haben zu

malen. Sie malt aber nicht wie ein Maler, sondern die grafischen

Erfahrungen bleiben dabei. Das kam ganz unerwartet, ganz

organisch, mit einer selbstverständlichen Sicherheit, die eben die

schon erarbeiteten Grundlagen aufnimmt. Inzwischen kennt sie

Italien, das antike, das mittelalterlich, das heutige. Manches Alte

ist immer noch da, manches Neue bleibt dem Alten verhaftet. Die

Welt der Etrusker ist nahe, auch wenn es nur Mauern und Wege

zu sehen gibt. Giotto und Mantegna sind nicht verblasst und das

Licht und die Luft von Venedig ist ewig. Dass es da keine Autos

gibt, ist ungewöhnlich, auch keine Fahrräder, die Welt ist stehen

geblieben und doch ganz und gar da. Claudia Berg studiert weiter.

Sie arbeitet weiter. Wir freuen uns auf das alles, was schon zu

sehen ist und auf das, was noch kommen wird.

Helmut Brade

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